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Apples iMessage unter Druck: EU, Google und Samsung pochen … – digitec magazine

Apple soll endlich den RCS-Standard unterstützen und damit Nachrichten-Apps von iOS und Android besser kompatibel machen. Das fordern Google und Samsung in neuen Werbekampagnen. Auch die EU will Apples iMessage zwangsöffnen.
Google hat eine Werbekampagne gestartet, die Apple öffentlich unter Druck setzt. Unter dem Slogan «Get the Message» appelliert Google an den iPhone-Hersteller, er solle endlich den Rich Communication Services (RCS) Standard unterstützen. Das Protokoll wird als Nachfolger von SMS und MMS gehandelt. Es unterstützt ungefähr die gleichen Funktionen wie Apples iMessage, funktioniert aber plattformübergreifend.
Sendest du im Moment eine Nachricht von einem Android-Messenger an ein iPhone oder umgekehrt, wird diese in SMS und MMS konvertiert. Auf dem iPhone siehst du das daran, dass die Textblase grün statt blau wird. SMS und MMS funktionieren nur übers Mobilnetz und unterstützen keine Verschlüsselung oder Gruppenchats. Zudem werden Fotos und Videos nur in geringer Qualität übertragen.
Auf der Website der Kampagne schreibt Google: «Unscharfe Videos, unterbrochene Gruppenchats, fehlende Verschlüsselung. Textnachrichten zwischen iPhones und Android-Telefonen fühlen sich an wie eine Technologie aus vergangener Zeit, weil sie das auch sind. Apple weigert sich, moderne Standards zu übernehmen. Aber wir schreiben das Jahr 2023 und SMS sollten sich nicht wie ein Pager anfühlen.» Die Lösung sei offensichtlich: Apple solle in iMessage den RCS-Standard einführen.
Bisher lehnt Apple dies ab – ohne klare Begründung. In einem Interview sagte CEO Tim Cook letztes Jahr lediglich: «Unsere User verlangen momentan nicht, dass wir da viel Energie reinstecken.» Auf die Frage eines Zuhörers, was er tun solle, wenn er seiner Mutter ein Video senden will und diese ein Android-Gerät hat, antwortete Cook: «Kauf deiner Mutter ein iPhone.»
Der wahre Grund, warum Apple RCS links liegen lässt, ist mutmasslich ein wirtschaftlicher. Die Beschränkung auf iMessage erschwert es Usern, aus Apples geschlossenem Ökosystem auszubrechen. Innerhalb funktioniert es hingegen reibungslos und geräteübergreifend. Unter dem Strich scheint Apple bisher zum Schluss zu kommen, dass das Unternehmen mit einem Wechsel zu RCS mehr zu verlieren als zu gewinnen hat.
In Europa weichen die meisten iPhone-User momentan auf WhatsApp aus, weil der Marktanteil von Apples iOS nur rund ein Drittel beträgt. Anders in den USA: Dort nutzen über 50 Prozent ein iPhone und iMessage ist sehr beliebt. Die blauen Textblasen sind sowas wie ein Statussymbol geworden. Sie zeigen, dass man ein iPhone hat.
Schützenhilfe erhält Google aus Südkorea. Samsung nutzt seit dem Galaxy S22 Googles Nachrichten-App mit RCS-Standard. Der Smartphone-Gigant postete am Dienstag ein YouTube-Video mit dem Titel «Grüne Textblasen und blaue Textblasen wollen zusammen sein».
Im Video unterhalten sich zwei Textblasen, die grüne Android-Blase fragt die andere: «Kannst du nicht mit deinen Eltern sprechen?» Die zweite Blase, die eine Nachricht aus einem iPhone symbolisiert, antwortet: «Ich habe es versucht, aber sie wollen uns getrennt halten. Ich verstehe es einfach nicht.» Die grüne Blase entgegnet: «Was hat Grün ihnen jemals getan? Wir sind auch Blasen.»
Am Ende könnte die EU Apple die Entscheidung abnehmen, wie es schon bei USB-C der Fall war. Die Kartellkommission will iMessage als Kerndienstleistung einstufen und damit dem neuen Digital Markets Act (DMA) unterstellen. Dieser soll die sogenannten «Gatekeeper» regulieren, darunter fallen grosse Tech-Firmen wie Apple. Der DMA sieht vor, dass die Dienste mit Drittanbietern kompatibel sind – was im Falle von iMessage einem RCS-Zwang gleichkommen würde.
Apple wehrt sich aber dagegen, dass iMessage als Kerndienstleistung eingestuft wird. Das Unternehmen argumentiert, die Userzahlen seien dafür nicht hoch genug. Um das zu beurteilen, hat die EU-Kommission nun eine Umfrage unter iMessage-Usern und anderen Anbietern gestartet, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Untersuchung soll in fünf Monaten abgeschlossen sein.
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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann wahrscheinlich an meinen Fingerspitzen mitten in einer Felswand.
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